möchte ich allen Menschen mit Diabetes zurufen.
Dabei ist es egal, ob Du schon viele Jahre oder Jahrzehnte mit dem Diabetes lebst, oder gerade erst die Diagnose erhalten hast.
Diabetes ist blöd – das Gefühl ganz alleine damit zu sein, ist aber viel blöder!
Als ich im Jahr 2000 die Diagnose erhielt, da gab es zwar schon Internet, aber von der heutigen Online-Community noch keine Spur. Mein Glück war, dass ich an einer Schulung in meiner Diabetespraxis teilnehmen konnte, mit ein oder zwei Leuten hat man sich dann weiterhin getroffen. Der Austausch hat gut getan, aber der Impuls von „außen“ fehlte. Unsere Gruppentreffen wurden dann auch weniger und schliefen dann nach und nach ganz ein.
Internet und Social Media veränderten die Möglichkeiten.
Bei mir ging es dann 2003 mit „Streifzügen durchs Internet“ los. Seit 2009 bin ich auch bei Facebook unterwegs. In den dann folgenden Jahren entdeckte ich begeistert die ersten Foren und Facebook-Gruppen zum Thema Diabetes. Sich per Internet im Wohnzimmer deutschlandweit oder international über Diabetes unterhalten zu können – einfach genial! Schnell merkte ich aber auch, dass man sehr aufpassen muss, in welchen Gruppen man sich bewegt und auf welchen Plattformen man sich anmeldet. Wenn es statt um Vernetzung und Augenhöhe dort um Belehrung und „gefährliches therapeutisches Halbwissen“ geht – dann läuten bei mir die Alarmglocken.
Communitys suchen und finden
Gut aufgehoben ist man definitiv auf Plattformen und in den Gruppen, wo sich bereits sehr viele Menschen mit Diabetes zusammengefunden haben. Z.B. die Blood-Sugar-Lounge, oder dedoc.
In Social-Media-Netzwerken wie Facebook schaue ich, ob die Gruppenbeschreibung eindeutig ist und mich persönlich anspricht. Ich achte darauf, ob Gruppen- bzw. Seitenbetreiber*innen genannt sind. Wichtig ist mir, dass eine Moderation stattfindet. Am „Ton“ und den Inhalten merkt man sehr schnell, wie die jeweilige Gruppe so unterwegs ist. Unerträglich finde ich den „erhobenen Zeigefinger“ und Besserwisserei. Aus solchen Communitys verabschiede ich mich – denn mit gegenseitiger Wertschätzung hat das nichts zu tun.
Wenn aus Begegnungen im Internet mehr wird
Ich durfte schon mehrmals die schöne Erfahrung machen, dass aus Kontakten im Internet ein Netzwerk entstanden ist. Wo man sich austauscht, gegenseitig Impulse gibt und eine Idee für ein gemeinsames (Diabetes)Projekt hat.
Oder wenn man sich irgendwann bei einem Treffen im realen Leben gegenübersitzt, und merkt, dass einen nicht nur der Diabetes verbindet. Spätestens da hat man seinen „Diabetes-Buddy“, und wenn es gut läuft sogar ein ganzes „Diabetes-Rudel“ gefunden.
Ein Netzwerk unter Menschen mit Diabetes ist nicht nur Informationsaustausch – es ist auch das (Rettungs)- Netz, in dem man aufgefangen werden kann. Auch hier gilt – gemeinsam geht immer mehr!
Wie sieht Euer Diabetesnetzwerk aus?
Welche Erfahrungen habt Ihr mit z.B. Facebook-Gruppen gemacht?